Malta Wirtschaft

Malta Wirtschaft

Der mediterrane, seit 1964 unabhängige Inselstaat Malta ist mit seinen etwa 400.000 Einwohnern, die auf einer Fläche von etwas mehr als 300 Quadratkilometern leben, das kleinste Land der Europäischen Union. Seit 2004 Mitglied in der EU gehört Malta seit 2008 zur Euro-Währungszone.

Traditionelle Strukturen und ökonomischer Umbruch

Die bis in die 1960er vor allem an Fischerei, Landwirtschaft und den Bedürfnissen der britischen Kolonialverwaltung und Stationierungsstreitkräfte ausgerichtete maltesische Wirtschaft hat im Laufe der letzten Jahrzehnte eine bemerkenswerte Entwicklung in Richtung einer betont an Ex- und Importgeschäften orientierten Ökonomie erfahren. War Malta in der Anfangsphase der verstärkten ausländischen Investitionsengagements oft lediglich „verlängerte Werkbank“ auswärtiger Unternehmen, haben sich die Schwerpunkte mittlerweile eindeutig auf hochwertige Sektoren wie Tourismus, Immobilien, Finanzdienstleistungen. IT-Dienstleistungen sowie Flugzeugservice und Arzneimittelindustrie verlagert. Daneben wurden qualitätsbetonten Spezialbetrieben der Leichtindustrie, insbesondere der Bekleidungs- und Spielzeugfertigung („Playmobil“), gute Entwicklungsmöglichkeiten in Malta geboten.

Eine zentrale Rolle für die Wirtschaftsentwicklung des Landes sind die EU-Fördermittel, die im letzten Jahrfünft auf etwa eine Milliarde Euro zu beziffern sind.

Fremdenverkehr und Schifffahrt

Im konjunkturellen Schwankungen besonders unterworfenen Tourismus-Bereich, in dem etwa 40% des Bruttoinlandprodukts in Malta erwirtschaftet werden, sind mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer beschäftigt. Zurzeit besuchen alljährlich etwa eine Million Urlaubsgäste die maltesischen Inseln, davon allein 70.000 deutsche Kreuzfahrttouristen. Der traditionell wichtige Schifffahrtsektor spielt sowohl im Werftenbereich ( u.a. „Malta Drydocks“) als auch im Reederei-Segment eine bedeutende Rolle. Malta ist mit einer registrierten Tonnage von mehr als 30 Millionen BRZ nach Griechenland der zweitgrößte Flaggenstaat in der EU.

Stabile wirtschaftliche Verhältnisse

Unter anderem wegen der Diversifikation der maltesischen Wirtschaft auf viele Zweige ist die heimische Ökonomie, die nicht zuletzt wegen ihrer geringen Größe besonders empfindlich auf Wirtschaftskrisen reagiert, relativ gut aufgestellt. Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei etwa 5,5 Milliarden Euro und die Arbeitslosenquote ist mit ungefähr 6,5 % (2010) unter EU-Durchschnitt. Eine wirtschaftsfreundliche Besteuerungspolitik und eine gut qualifizierte Einwohnerschaft machen Malta weiterhin zu einem attraktiven Standort für ausländische Investoren.